„Kadin the Soul Eater“ wirft uns in eine düstere Welt, in der die Grenzen zwischen Leben und Tod verschwimmen und die Seelen der Besiegten zur Währung werden. Dieses Action-RPG mit starken Roguelike-Elementen zieht einen schnell in seinen Bann, auch wenn es seine Macken hat.

Gameplay: Schnelle Kämpfe und taktisches Seelenmanagement

Im Kern ist „Kadin“ ein temporeiches Hack-and-Slay-Spiel, das aber mehr Tiefgang bietet, als man auf den ersten Blick vermuten könnte. Ihr spielt Kadin, einen Krieger, der die Seelen seiner Feinde absorbieren kann. Diese Seelen sind nicht nur eine Ressource für Upgrades, sondern auch der Schlüssel zu euren Fähigkeiten und Überlebensstrategien. Jeder besiegte Gegner hinterlässt eine Seele, die ihr sofort verbrauchen oder für später aufheben könnt. Das Management dieser Seelen – wann man heilt, wann man neue Fähigkeiten freischaltet oder bestehende verbessert – ist entscheidend und sorgt für eine angenehme taktische Tiefe.

Die Kämpfe selbst sind flüssig und anspruchsvoll. Feinde haben oft spezifische Angriffsmuster, die es zu lernen gilt. Das Ausweichen und Kontern ist ebenso wichtig wie das reine Austeilen von Schaden. Das Roguelike-Element kommt durch die prozedural generierten Dungeons und den permanenten Tod zum Tragen. Stirbt Kadin, verliert man fast den gesamten Fortschritt und muss von vorne beginnen. Das kann frustrierend sein, motiviert aber auch, aus Fehlern zu lernen und seine Builds sowie Taktiken stetig zu verbessern. Es gibt zwar einen gewissen Meta-Fortschritt in Form von freischaltbaren Boni, die über die Runs hinweg bestehen bleiben, aber der Großteil der freigeschalteten Fähigkeiten und Gegenstände ist run-spezifisch.

Grafik und Sound: Atmosphärische Düsternis

Visuell setzt „Kadin the Soul Eater“ auf einen düsteren, handgezeichneten Stil, der hervorragend zur morbiden Atmosphäre des Spiels passt. Die Umgebungen sind detailreich, wenn auch oft repetitiv, und die Charaktermodelle sind ansprechend gestaltet. Besonders hervorzuheben sind die Boss-Designs, die oft beeindruckend und furchteinflößend sind. Die Animationen sind geschmeidig und tragen zur Flüssigkeit der Kämpfe bei.

Der Sound trägt maßgeblich zur Immersion bei. Die musikalische Untermalung ist melancholisch und atmosphärisch, wechselt aber dynamisch zu treibenden Rhythmen, wenn die Kämpfe intensiver werden. Die Soundeffekte – das Zischen der Seelen, das Klirren der Waffen, die Schreie der Feinde – sind präzise und verstärken das Gefühl von Gewicht und Wirkung in den Auseinandersetzungen.

Story und Setting: Mysteriös und fragmentiert

Die Geschichte von „Kadin the Soul Eater“ wird eher kryptisch und fragmentiert erzählt. Man lernt Kadin kennen, der aus unerfindlichen Gründen Seelen verschlingt und sich auf eine Reise durch eine verdorbene Welt begibt. Die Lore wird oft durch Umgebungsdetails, kurze Dialogfetzen oder Beschreibungen von Gegenständen vermittelt. Das mag nicht jedermanns Sache sein, passt aber gut zur mysteriösen und hoffnungslosen Stimmung des Spiels. Es lädt dazu ein, selbst Zusammenhänge herzustellen und die Geheimnisse der Welt zu ergründen.

Fazit: Herausfordernd, aber lohnenswert

„Kadin the Soul Eater“ ist kein Spiel für schwache Nerven oder Ungeduldige. Der hohe Schwierigkeitsgrad und der permanente Tod können frustrieren, aber genau darin liegt auch sein Reiz. Wer bereit ist, sich auf die Mechaniken einzulassen, aus Fehlern zu lernen und seine Strategien anzupassen, wird mit einem tiefgehenden und befriedigenden Spielerlebnis belohnt. Die Kombination aus schnellen Kämpfen, taktischem Seelenmanagement und einer düsteren, atmosphärischen Präsentation macht „Kadin the Soul Eater“ zu einem Geheimtipp für Fans von Action-RPGs und Roguelikes.

Pros:

  • Herausforderndes und befriedigendes Kampfsystem
  • Innovatives Seelenmanagement als Kernmechanik
  • Stimmungsvolle, düstere Grafik und Soundkulisse
  • Hoher Wiederspielwert durch Roguelike-Elemente

Cons:

  • Sehr hoher Schwierigkeitsgrad und permanenter Tod können frustrieren
  • Repetitive Dungeons
  • Fragmentierte Story mag nicht jedem gefallen

Wertung: 8/10

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