„Squid Game“ – Eine umfassende Betrachtung aller drei Staffeln

Einleitung

„Squid Game“, erschaffen von Hwang Dong-hyuk, ist eine südkoreanische Serie, die im September 2021 auf Netflix Premiere feierte und schnell zu einem globalen Phänomen wurde. Die Handlung dreht sich um 456 finanziell verzweifelte Teilnehmer, die in tödlichen Versionen von Kinder-Spielen um ein Preisgeld von 45,6 Milliarden Won (ca. 33 Millionen US-Dollar) kämpfen. Die Serie kombiniert packende Spannung mit scharfsinniger Kritik an sozialer Ungleichheit, Kapitalismus und menschlicher Natur. Über drei Staffeln hinweg entwickelt sich die Geschichte weiter, wobei jede Staffel ihre eigenen Stärken und Schwächen mitbringt. Diese Rezension beleuchtet alle drei Staffeln und bewertet ihren Gesamteindruck.

Staffel 1: Ein bahnbrechendes Meisterwerk

Die erste Staffel, veröffentlicht am 17. September 2021, besteht aus neun Episoden und wurde sofort ein weltweiter Erfolg. Mit 265,2 Millionen Views dominierte sie die Netflix-Charts für fast einen Monat und blieb über zwei Monate in den Top 10 (Vulture). Die innovative Prämisse, alltägliche Kinder-Spiele wie „Rotes Licht, grünes Licht“ in tödliche Wettkämpfe zu verwandeln, fesselte die Zuschauer. Die Serie wird für ihre Charakterentwicklung, insbesondere die des Protagonisten Seong Gi-hun (Lee Jung-jae), und ihre scharfsinnige Kritik an sozialer Ungleichheit gelobt. Gi-hun, ein verschuldeter Vater, wird als fehlbarer, aber sympathischer Held dargestellt, der die moralischen Dilemmata der Spiele verkörpert.

Kritiker loben die visuelle Inszenierung und die kulturellen Elemente, wie das Dalgona-Bonbon oder das Ddakji-Spiel, die der Serie Authentizität verleihen (Vulture). Dennoch gibt es Kritik: Einige Handlungswendungen werden als vorhersehbar empfunden, und die Darstellung der VIPs, die als Zuschauer-Vertreter die Grausamkeit der Spiele genießen, wird als schwach kritisiert (IMDb). Trotz dieser Schwächen setzte die erste Staffel einen hohen Standard und machte „Squid Game“ zu Netflix’ erfolgreichster Serie (Vulture).

Staffel 2: Ein Übergang mit Höhen und Tiefen

Die zweite Staffel, veröffentlicht am 26. Dezember 2024 mit sieben Episoden, setzt die Geschichte fort und führt neue Charaktere und Spiele ein. Sie erreichte 68 Millionen Views in der ersten Woche und belegte in 92 Ländern Platz 1 (Wikipedia). Die Staffel fokussiert sich auf Gi-huns Versuch, die Spiele zu beenden, und führt neue Figuren wie den kryptowährungsbegeisterten Myung-gi (Im Si-wan) ein. Kritiker loben die Erweiterung der Welt und die Leistungen der Besetzung, bemängeln jedoch ein langsameres Tempo und eine weniger fesselnde Handlung im Vergleich zur ersten Staffel (The Guardian).

Einige sehen die zweite Staffel als notwendigen Aufbau für das Finale, während andere sie als „langatmig und chaotisch“ empfinden, da sie hauptsächlich als Übergang dient (The Guardian). Dennoch hält die Staffel die Spannung aufrecht und bereitet die Bühne für das Finale, wobei die starken schauspielerischen Leistungen, insbesondere von Lee Jung-jae, hervorgehoben werden (IMDb).

Staffel 3: Ein visuell beeindruckendes, aber umstrittenes Finale

Die dritte und finale Staffel, veröffentlicht am 27. Juni 2025 mit sechs Episoden, schließt die Geschichte ab. Sie beginnt unmittelbar nach dem gescheiterten Aufstand der zweiten Staffel und zeigt Gi-hun an seinem emotionalen Tiefpunkt (Netflix Tudum). Neue Spiele wie „Jump Rope“ und „Hide and Seek“ werden für ihre visuelle Pracht und Spannung gelobt, und die Inszenierung von Hwang Dong-hyuk wird als „magisch“ beschrieben (The Verge). Lee Jung-jaes Leistung als Gi-hun wird als eine der besten Fernsehleistungen aller Zeiten gefeiert (Rotten Tomatoes).

Dennoch spaltet die Staffel die Kritiker. Einige loben die emotionale Tiefe und die Art, wie die Serie ihre Themen von Kapitalismus und Verzweiflung betont, während andere kreative Fehltritte und ein Ende kritisieren, das nicht alle Zuschauer zufriedenstellt (The Guardian). Die Einführung eines Säuglings als Spieler, um die Unschuld der Menschheit zu betonen, wird als kontrovers empfunden (Vulture). Trotz dieser Kritik bleibt die Staffel ein visuell beeindruckendes Erlebnis, das die Serie würdig abschließt.

Gesamtbewertung

„Squid Game“ hat sich über drei Staffeln als eine der einflussreichsten Serien der letzten Jahre etabliert. Die erste Staffel setzte einen hohen Standard mit ihrer innovativen Prämisse und scharfsinnigen sozialen Kritik, während die folgenden Staffeln gemischte Reaktionen hervorriefen. Die Serie ist bekannt für ihre schonungslose Darstellung von Gewalt, die durch tiefgründige Charakterstudien und soziale Kommentare ausgeglichen wird. Ein zentrales Thema ist die Kritik am Kapitalismus, die durch die Verzweiflung der Teilnehmer und die Grausamkeit der Spiele verdeutlicht wird.

Kritiker bemängeln jedoch, dass die Serie in den späteren Staffeln repetitive Elemente wiederholt und die ursprüngliche Frische der ersten Staffel nicht immer erreicht (Vulture). Besonders die Demokratie-Thematik in der dritten Staffel wird als nicht vollständig überzeugend empfunden. Dennoch bleibt „Squid Game“ eine fesselnde Erzählung, die durch ihre visuelle Pracht und starke schauspielerische Leistungen besticht. Gi-hun, dargestellt von Lee Jung-jae, bleibt das emotionale Zentrum der Serie, während die VIPs die Komplizenschaft des Publikums an der Gewalt thematisieren.

Die folgende Tabelle fasst die wichtigsten Aspekte der drei Staffeln zusammen:

StaffelVeröffentlichungEpisodenStärkenSchwächenKritische Rezeption
Staffel 1September 20219Innovative Prämisse, starke Charaktere, soziale KritikVorhersehbare Wendungen, schwache VIPsSehr positiv, globaler Erfolg
Staffel 2Dezember 20247Neue Charaktere, SpannungsaufbauLangsames Tempo, weniger fesselndGemischt
Staffel 3Juni 20256Visuelle Pracht, starke LeistungenKreative Fehltritte, umstrittenes EndeGemischt, aber würdiges Finale

Schlussfolgerung

„Squid Game“ hat die globale Serienkultur nachhaltig beeinflusst und wichtige Fragen zu Ungleichheit, Moral und menschlicher Natur aufgeworfen. Die Serie endet mit einem offenen Schlusswort von Gi-hun, das die Zuschauer dazu anregt, über die Bedeutung der Geschichte nachzudenken (Vulture). Trotz einiger Schwächen in den späteren Staffeln bleibt „Squid Game“ ein Meilenstein in der Fernsehgeschichte, der durch seine visuelle Kraft, emotionale Tiefe und gesellschaftliche Relevanz besticht. Sie ist eine eindringliche Mahnung an die Auswirkungen von Kapitalismus und Verzweiflung und wird noch lange im Gedächtnis bleiben.

Quellen

  • Vulture: Review von „Squid Game“ – Alle Staffeln
  • IMDb: Nutzerbewertungen zu „Squid Game“
  • Rotten Tomatoes: Kritiken zu „Squid Game“ – Staffel 3
  • The Guardian: Squid Game Final Season Review
  • Netflix Tudum: Squid Game Season 3 News
  • Wikipedia: Squid Game Season 2

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