Einleitung

„Deliver At All Costs“, entwickelt und veröffentlicht von [Informationen zu Entwickler und Publisher fehlen in den Eingabedaten] und am 22. Mai 2025 erschienen, präsentiert sich als sogenanntes „Courier Action Game“ für PC (vermutlich auch MAC und Linux, basierend auf den Kaufoptionen). Das Spiel versucht, den monotonen Alltag eines Kuriers in ein explosives und chaotisches Abenteuer zu verwandeln, in dem der Spieler nahezu unbesiegbar ist und weitreichende Zerstörung anrichten kann. Der erste Eindruck ist vielversprechend und unterhaltsam, doch dieser Spaß währt leider nicht lange.

Gameplay-Mechaniken

Das Herzstück von „Deliver At All Costs“ ist die uneingeschränkte Zerstörung. Nahezu jedes Element der Umgebung ist zerstörbar, und Winston, der Protagonist, steuert einen praktisch unbesiegbaren Lastwagen, der durch Straßenlaternen, Zäune und sogar Gebäude pflügt. Die Konsequenzen dieses Chaos sind minimal: Polizeiverfolgung lässt sich leicht durch das Springen in einen Mülleimer abschütteln, und Strafen sind unbedeutend.

Sollte Winston sterben oder eine Lieferung verlieren, sind die Wiedereinstiegszeiten kurz und großzügige Autosave-Checkpoints sorgen für einen schnellen Wiedereinstieg. Der LKW richtet sich von selbst wieder auf, kann mit einem einzigen Knopfdruck repariert werden und wird per Telefonzellen zu Winston teleportiert. Die Lieferungen selbst sind oft skurril und herausfordernd, wie der Transport von schwimmenden Ballons oder einer Statue, die Möwen anzieht.

Upgrades für den LKW, wie eine laute Hupe oder verstärkte Türen, können durch das Sammeln von Crafting-Materialien freigeschaltet werden. Zudem gibt es obligatorische Story-Upgrades, die den Lieferprozess erleichtern (z.B. ein Kran zum Be- und Entladen). Der Schwierigkeitsgrad ist aufgrund der minimalen Strafen und des Mangels an echten Herausforderungen sehr niedrig.

Das anfängliche Konzept eines unbesiegbaren Kuriers, der Zerstörung anrichtet, ist zwar innovativ, nutzt sich jedoch schnell ab. Der Spielfluss ist übermäßig zyklisch: Winston wacht auf, nimmt einen Job an, liefert ab und kehrt nach Hause zurück, um zu schlafen. Die Balance des Spiels leidet unter der Unbesiegbarkeit des Spielers und dem Fehlen von Konsequenzen, was das Gefühl der Belohnung schwinden lässt.

Story und Welt

Die Geschichte beginnt vielversprechend: Winston, ein begabter Ingenieur mit Mietschulden, sieht Füchse in Visionen, wird ausspioniert und hütet ein Geheimnis aus seiner Vergangenheit. Er nimmt einen Job als Lastwagenfahrer bei „We Deliver“ an. Winston selbst wird als wütender Charakter beschrieben.

Die Welt des Spiels zelebriert die Ästhetik der 1950er Jahre und bietet hübsche, detaillierte Orte. Allerdings äußert der Rezensent, dass er keine zusätzliche Zeit in diesen Umgebungen verbringen möchte. Die Integration der Geschichte ins Gameplay ist problematisch. Die Story nimmt zwar eine „wilde Wendung“, doch die Enthüllungen sind unbefriedigend und passen nicht zur ursprünglichen Prämisse. Ungewollte Animationen und ein bizarres Tempo sind eher das Ergebnis einer ziellosen Entwicklung als einer bewussten künstlerischen Entscheidung. Das vom Spieler verursachte Chaos ist für die Charaktere und die Geschichte bedeutungslos.

Grafik und Sound

Der Grafikstil zeichnet sich durch hübsche und detaillierte Umgebungen aus. Die Gesichtsanimationen werden jedoch als schlecht umgesetzt und lächerlich beschrieben. Details zu Soundeffekten, Sprachausgabe, Synchronisation oder Soundtrack wurden in den bereitgestellten Informationen nicht näher beleuchtet, abgesehen von der Erwähnung der Hupe als Upgrade.

Umfang und Wiederspielwert

Der anfängliche Spielspaß von „Deliver At All Costs“ hält nur etwa eine Stunde an, bevor sich die Wiederholungen bemerkbar machen. Nebenquests, in denen Bürger um Hilfe bitten, bieten zwar interessante Ablenkungen (z.B. das Fahren eines besessenen Autos oder das Aufspüren eines Bürgermeisters-Doppelgängers), doch ihre Geschichten sind nicht fesselnd. Sammelobjekte wie Crafting-Materialkisten und „geheime“ Autos sind ebenfalls vorhanden. Der Wiederspielwert ist gering, da die Zerstörung ohne Anreiz langweilig wird und optionale Inhalte die Eintönigkeit nicht durchbrechen können. Die „geheimen“ Autos sind zudem nicht lohnenswert.

Stärken und Schwächen

Stärken:

  • Jede Lieferung bietet eine einzigartig spannende Überlegung (obwohl einige besser sind als andere).
  • Für kurze Zeit explosiver und alberner Spaß.
  • Fantastisch fesselnder Auftakt der Erzählung.
  • Einige unorthodoxe Missionen sind haarsträubend lustig (z.B. Diebstahl von einem Konkurrenzunternehmen).

Schwächen:

  • Der zyklische Gameplay-Loop wird übermäßig formelhaft.
  • Zerstörung nur um der Zerstörung willen wird ohne Herausforderung oder Anreiz langweilig.
  • Die Geschichte ist unbefriedigend, unzusammenhängend und zieht sich in die Länge.
  • Unaufregende In-Game-Upgrades.
  • Schlechtes Schreiben und Witze, die nicht zünden.
  • Unheimliche Animationen und bizarres Tempo.
  • Optionale Aufträge und Sammelobjekte können die Eintönigkeit nicht durchbrechen.
  • „Geheime“ Autos sind nicht lohnenswert.
  • Die Geschichten der Nebenmissionen sind nicht spannend.

Fazit und Empfehlung

„Deliver At All Costs“ bietet für etwa eine Stunde soliden Spielspaß, doch seine Formelhaftigkeit, die unerfüllende Geschichte und das mangelnde langfristige Vergnügen an der Zerstörung machen es schnell ermüdend. Das Spiel „ruiniert seinen eigenen Spaß.“ Es ist ein Titel, der zunächst durch sein Chaos und seine Absurdität fasziniert, aber schnell seine Reize verliert, sobald die mangelnde Tiefe und der repetitive Kern zum Vorschein kommen.

Gesamtwertung: 5/10 (Mittelmäßig)

Empfehlung: Dieses Kurier-Action-Spiel sollte man lieber links liegen lassen.

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