Smoke: Kritik zur neuen Apple TV+ Serie – Ein fesselndes, aber fehlerhaftes Krimidrama

Mit „Smoke“ präsentiert Apple TV+ eine neue Miniserie, die auf dem erfolgreichen Podcast „Firebug“ basiert und die wahre Geschichte eines der berüchtigtsten Brandstifter in der amerikanischen Geschichte erzählt. Entwickelt vom gefeierten Autor Dennis Lehane, bekannt für Werke wie „Shutter Island“ und „Mystic River“, und mit Taron Egerton und Jurnee Smollett in den Hauptrollen, verspricht die Serie ein düsteres und komplexes Krimidrama. Das Ergebnis ist eine faszinierende, wenn auch nicht makellose Auseinandersetzung mit Besessenheit und Zerstörung.

Die Handlung entführt die Zuschauer in das Südkalifornien der 1980er und frühen 1990er Jahre, eine Region, die von einer unheimlichen Serie von Brandstiftungen heimgesucht wird. Ein Brandstifter legt Feuer in belebten Geschäften, oft unter Verwendung von zeitverzögerten Zündmechanismen, was die Ermittlungen extrem erschwert. Die neunteilige Serie folgt der langwierigen und frustrierenden Jagd nach diesem Phantom, das die Feuerwehr und die Polizei an ihre Grenzen bringt.

Was die Serie besonders fesselnd macht, ist die unglaubliche wahre Geschichte, auf der sie beruht. Der Täter war John Leonard Orr, ein angesehener Brandermittler und Captain bei der Feuerwehr von Glendale. Orr, der den Spitznamen „Pillow Pyro“ erhielt, weil er Brände oft in den Kissen- und Schaumstoffabteilungen von Geschäften legte, war selbst an den Ermittlungen zu den von ihm gelegten Bränden beteiligt. Seine Taten führten zu Schäden in Millionenhöhe und, am tragischsten, zum Tod von vier Menschen bei einem Feuer in einem Baumarkt in South Pasadena im Jahr 1984. Die Serie taucht tief in die verdrehte Psyche eines Mannes ein, der als Held gefeiert werden wollte, während er im Verborgenen als Zerstörer agierte.

Taron Egerton liefert eine beeindruckende Leistung ab und porträtiert die komplexe und zerrissene Hauptfigur mit einer beunruhigenden Intensität. An seiner Seite überzeugt Jurnee Smollett als engagierte Ermittlerin, die dem Täter auf die Spur kommt. Die Handschrift von Dennis Lehane ist unverkennbar: Die Atmosphäre ist dicht, die Dialoge sind scharf und die Charaktere sind moralisch vielschichtig. Die Serie zeichnet ein authentisches Bild der damaligen Zeit und der mühsamen Polizeiarbeit vor dem digitalen Zeitalter.

Allerdings hat die Serie auch ihre Schwächen, wie in Kritiken angemerkt wird. Mit neun Episoden ist die Erzählung zuweilen etwas langatmig, und das Tempo kann schwanken. Einige Handlungsstränge und Charakterentwicklungen wirken nicht immer vollständig auserzählt, was zu einem uneinheitlichen Ton führen kann. Diese erzählerischen Mängel verhindern, dass „Smoke“ ein Meisterwerk wird, doch sie schmälern den fesselnden Kern der Geschichte nur geringfügig.

Fazit: „Smoke“ ist ein Muss für alle Fans von anspruchsvollen True-Crime-Dramen. Trotz einiger Schwächen im Pacing und in der Ausarbeitung der Nebenhandlungen machen die unglaubliche wahre Geschichte, die dichte Atmosphäre und die starken schauspielerischen Leistungen von Taron Egerton und Jurnee Smollett die Serie zu einem der interessantesten Neustarts auf Apple TV+. Wer von Dennis Lehanes früheren Arbeiten begeistert war, wird auch hier ein packendes und nachdenklich stimmendes Krimidrama finden.