Titel des Spiels: The Alters Entwickler: 11 Bit Studios Publisher: N/A (nicht explizit im Review erwähnt) Veröffentlichungsdatum: 13. Juni 2025 Plattformen: PC, Xbox Series X|S, PS5 Genre: Überlebens-Abenteuer, Basis-Management

Einleitung

„The Alters“, entwickelt von den renommierten 11 Bit Studios, ist ein packendes Überlebens-Abenteuer, das geschickt Basenmanagement mit einer einzigartigen narrativen Komponente verknüpft. Das Spiel dreht sich um das faszinierende Konzept der Selbstreflexion und die Bewältigung harter Entscheidungen, insbesondere im Umgang mit multiplen Versionen des eigenen Ichs. Es verspricht, die charakteristische Handschrift des Studios zu tragen, die für tiefgründige Themen und moralische Dilemmata bekannt ist. Schon der erste Eindruck offenbart ein fesselndes Spielerlebnis, das sowohl thematisch als auch mechanisch überzeugt, auch wenn kleinere Überlebensmechaniken den Fluss gelegentlich stören können.

Gameplay-Mechaniken

Die Kern-Gameplay-Schleife von „The Alters“ verbindet geradlinige Überlebensaspekte mit komplexen Managementsystemen. Spieler schlüpfen in die Rolle von Jan Dolski, gestrandet auf einem fremden Planeten, und müssen Ressourcen sammeln, um überleben und letztlich die Heimreise antreten zu können.

  • Ressourcenmanagement und Crafting: Ein stetiger Nachschub an Metallen, Mineralien und organischen Materialien ist entscheidend, um Werkzeuge zu verbessern, Basiserweiterungen zu konstruieren und Nahrung zu produzieren. Rapidium ist eine Schlüsselressource, die für die Beschleunigung des Wachstums lebender Zellen zur Erzeugung von Klonen verwendet wird.
  • Erkundung: Die Erkundung der Umgebung zur Entdeckung von Rohstoffvorkommen erfordert den Aufbau eines Netzwerks von Pylonen, um Ressourcen zur Basis zurückzutransportieren. Die Bewegungsfreiheit ist stark von der Batterie des Raumanzugs abhängig, was eine sorgfältige Planung von Aufladepunkten erfordert. Dies kann gelegentlich durch mühsame Minispiele beim Platzieren von Bergbaustationen etwas langwierig wirken.
  • Steuerung und Benutzeroberfläche: Obwohl nicht explizit detailliert, erfordern Aktionen wie Bergbau, Kochen und Reparieren das Halten einer Taste, was eine gewisse Zeit in Anspruch nimmt.
  • Schwierigkeitsgrad und Lernkurve: Das Spiel stellt den Spieler vor schwierige Entscheidungen, um das Überleben und die Zufriedenheit der Belegschaft (seiner Alters) in Einklang zu bringen. Schlecht genutzte Tage können zu unumkehrbaren Zuständen führen, die das Neuladen eines Spielstands erzwingen.
  • Innovative Mechaniken: Die Alters: Das zentrale und innovativste Element sind die „Alters“ – Klone von Jan Dolski, die sich auf verschiedene Bereiche spezialisiert haben und effektiver bei der Arbeit sind als der ursprüngliche Jan. Diese Alters stellen Jans Entscheidungen in Frage, was zu Reibungen führt und ein sorgfältiges Management ihrer Stimmungen und Persönlichkeiten erfordert. Die gleiche Synchronstimme, aber unterschiedliche Betonungen, helfen, die unterschiedlichen Persönlichkeiten zu untermauern.
  • Spielfluss und Balance: Das Spiel bietet eine gute Balance zwischen Zeitmanagement, Ressourcengewinnung und dem Aufbau der Basis. Die Spannung entsteht durch das Gleichgewicht zwischen Überlebensbedürfnissen und dem Glück der Alters.
  • Kampf: Eine eher schwache Ergänzung ist das leichte Kampfsystem. Nahezu unsichtbare Feinde, die Strahlenschaden verursachen oder die Zeit dehnen und Stunden stehlen können, bevölkern das Land. Frühe Gegner sind leicht zu umgehen, spätere jedoch aggressiver. Sie können mit einer lichtemittierenden Waffe eliminiert werden, was jedoch an das Anzug-Batteriesystem gebunden ist und sich strafend anfühlen kann.

Story und Welt

Die Prämisse von „The Alters“ ist zutiefst persönlich und psychologisch. Jan Dolski erwacht allein an einem schwarzen Strand auf einem weit entfernten Planeten. Um nach Hause zurückzukehren, muss er Ressourcen sammeln und Klone seiner selbst erschaffen – die Alters – indem er Rapidium und seine Lebensgedächtnisse nutzt.

  • Charaktere: Jan Dolski ist der Protagonist, dessen innere Konflikte und Ängste durch die Anwesenheit seiner Alters, die jeweils verschiedene Lebenswege gegangen wären (z.B. der Minenarbeiter Jan, der Techniker Jan, der Wissenschaftler Jan), eindringlich beleuchtet werden. Obwohl von demselben Schauspieler gesprochen, besitzen die Alters durchweg unterschiedliche und glaubwürdige Persönlichkeiten und Spezialisierungen.
  • World-Building: Die Spielwelt ist geprägt von dunklen, bedrückenden Umgebungen mit schroffen roten Rauchfahnen und zuckenden Blitzen. Der Planet bietet zwar notwendige Ressourcen, birgt aber auch hochradioaktive Strahlen des Sonnenaufgangs, was die Atmosphäre zusätzlich verdichtet.
  • Integration der Geschichte ins Gameplay: Die moralischen Dilemmata und konfrontativen Momente, die durch die Erschaffung und das Zusammenleben mit alternativen Versionen des eigenen Selbst entstehen, bilden eine fesselnde Erzählung, die nahtlos in die Managementsysteme integriert ist. Die Persönlichkeiten und Stimmungen der Alters wirken sich direkt auf das Gameplay aus, da ihre Zufriedenheit und Arbeitsbereitschaft verwaltet werden müssen.

Grafik und Sound

Die grafische Gestaltung wird als atmosphärisch beschrieben, was durch die Beschreibungen der dunklen und bedrückenden Umgebungen unterstützt wird. Spezifische Details zur Qualität von Texturen, Modellen, Animationen und Effekten werden nicht explizit genannt. Auch die Performance, wie Bildrate, Ladezeiten, Bugs oder Glitches, wird nicht im Detail ausgeführt, abgesehen von der Frustration, die durch „unumkehrbare Zustände“ und erzwungene Neuladungen entsteht.

Das Sounddesign ist jedoch ein klarer Höhepunkt. Die Sprachausgabe leistet in geschichtskritischen Momenten „schwerstarbeit“ und ist durchweg fesselnd. Die Persönlichkeit jedes Alters wird mit einer „angenehmen Mischung aus Ernsthaftigkeit und Verspieltheit“ vermittelt. Informationen zum Soundtrack sind im vorliegenden Review nicht explizit enthalten.

Umfang und Wiederspielwert

Das Spiel bietet eine solide Spielzeit: Alessandro Barbosa benötigte 25 Stunden, um alle Akte mit sechs Alters abzuschließen. Details zu speziellen Nebenquests, Sammelobjekten, New Game+ oder Multiplayer-Modi werden nicht genannt. Der Wiederspielwert scheint jedoch durch die variablen Erfahrungen jedes Spielers mit den moralischen Entscheidungen und dem Management der Alters gegeben zu sein. Das „Elend von Jan Dolski und seine Mission, nach Hause zu kommen, dürfte für jeden Spieler sehr unterschiedlich sein“, was eine hohe Wiederspielbarkeit suggeriert.

Stärken und Schwächen

Stärken:

  • Eine fesselnde Prämisse, die sowohl thematisch als auch mechanisch überzeugt.
  • Gute Balance zwischen Zeitmanagement, Ressourcengewinnung und Basenbau.
  • Das Management der Klone stellt eine interessante und überzeugende Variante einer „Arbeitskraft“ dar.

Schwächen:

  • Die Oberflächenerkundung wird zu stark von einer einzigen Ressource (Raumanzug-Batterie) bestimmt, was sie eher frustrierend als interessant macht.
  • Man ist manchmal gezwungen, einen Tag damit zu verbringen, nur eine einzige Aufgabe zu erledigen, was den Spielspaß mindert.
  • Gelegentliche Langeweile und unnötig frustrierende Erkundung.

Fazit und Empfehlung

„The Alters“ ist ein herausragendes Spiel, das die Stärken der 11 Bit Studios in Bezug auf tiefgründiges Storytelling und herausfordernde Management-Mechaniken voll ausspielt. Das Spiel überzeugt mit seiner einzigartigen Prämisse, die den Spieler dazu anregt, über Identität und Existenz nachzudenken, während er gleichzeitig eine Basis verwaltet und ums Überleben kämpft. Trotz kleinerer Schwächen, wie der gelegentlich mühsamen Erkundung und dem eher rudimentären Kampfsystem, überwiegen die positiven Aspekte deutlich.

Für wen ist das Spiel geeignet? „The Alters“ ist ideal für Spieler, die atmosphärische Survival- und Basenmanagement-Spiele schätzen, die zudem eine tiefgründige und emotional ansprechende Geschichte bieten. Fans der früheren Werke der 11 Bit Studios werden sich hier sicherlich wohlfühlen.

Gesamteindruck und abschließende Bewertung: Mit seiner fesselnden Erzählung, den innovativen Klon-Mechaniken und der stimmungsvollen Welt ist „The Alters“ ein Spiel, das in Erinnerung bleibt.

Bewertung: 8/10 (Großartig)

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