Die neueste Adaption eines Stephen-King-Romans, „The Institute“, ist als achtteilige Serie bei MGM+ erschienen und verspricht eine unheimliche Geschichte über außergewöhnliche Kinder in den Fängen einer geheimen Organisation. Unter der Regie von Jack Bender, der bereits Erfahrung mit King-Adaptionen wie „Under the Dome“ und „Mr. Mercedes“ hat, und nach einem Drehbuch von Benjamin Cavell, entfaltet sich eine Erzählung, die sowohl fesselt als auch an manchen Stellen schwächelt.
Die Handlung von The Institute
Die Geschichte dreht sich um Luke Ellis, einen hochbegabten Jungen, dessen Leben eine dramatische Wendung nimmt, als seine Eltern ermordet und er selbst entführt wird. Er erwacht im „Institut“, einer verborgenen Einrichtung tief in den Wäldern von Maine. Dort trifft er auf andere Kinder, die wie er über telekinetische und telepathische Fähigkeiten verfügen.
Die Einrichtung wird von der eiskalten und manipulativen Ms. Sigsby, brillant gespielt von Mary-Louise Parker, geleitet. Die Kinder werden brutalen Experimenten unterzogen, die ihre Kräfte verstärken sollen. Das Ziel der Organisation ist es, diese Gaben für ihre eigenen finsteren Zwecke zu nutzen. Die Kinder im „Vorderen Teil“ der Anstalt leben in ständiger Angst vor dem „Hinteren Teil“, einem Ort, von dem niemand je zurückkehrt. Luke, der sich weigert, sein Schicksal zu akzeptieren, beginnt, gemeinsam mit seinen neuen Freunden einen waghalsigen Fluchtplan zu schmieden.
Starke Darsteller in einer düsteren Welt
Ein klares Highlight der Serie sind die schauspielerischen Leistungen. Mary-Louise Parker stiehlt als Ms. Sigsby jede Szene. Sie verkörpert die Leiterin des Instituts nicht als schreiendes Monster, sondern als eine Frau von stoischer Ruhe und berechnender Grausamkeit, was ihre Figur umso bedrohlicher macht.
An ihrer Seite überzeugt Ben Barnes in der Rolle des Tim Jamieson. Jamieson ist ein ehemaliger Polizist, den eine Reihe von Zufällen in eine Kleinstadt in der Nähe des Instituts führt. Er wird zur unwissenden Hoffnung für die gefangenen Kinder und Barnes verleiht der Figur die nötige Tiefe und Präsenz.
Die jungen Darsteller, allen voran Joe Freeman als Protagonist Luke Ellis, tragen die emotionale Last der Geschichte. Freeman liefert eine beeindruckende Leistung als verängstigter, aber unbeugsamer Junge, der zum Anführer eines Aufstands wird.
Eine solide, aber nicht bahnbrechende Adaption
„The Institute“ fängt die unheimliche Atmosphäre der Romanvorlage gut ein. Die klaustrophobische Enge der Einrichtung und die psychologische Grausamkeit der Experimente erzeugen eine durchgehende Spannung. Regisseur Jack Bender beweist erneut sein Gespür für Kings Material und schafft eine visuell ansprechende und düstere Welt.
Allerdings hat die Serie auch mit einigen Schwächen zu kämpfen. Das Tempo ist über die acht Episoden hinweg oft schleppend, was einige Kritiker als „zäh“ empfanden. Die Geschichte von Kindern mit besonderen Kräften, die von einer geheimen Organisation gefangen gehalten werden, ist zudem ein bekanntes Motiv, das an Werke wie „Stranger Things“ erinnert. Der Serie gelingt es nicht immer, diesem vertrauten Muster genügend neue Facetten abzugewinnen, um wirklich herauszustechen. Sie spielt sich oft wie „Stephen King-Lite“ ab und vermisst den tiefgreifenden Horror oder die erzählerische Schärfe, die die besten King-Adaptionen auszeichnen.
Fazit
„The Institute“ ist eine handwerklich gut gemachte und überzeugend gespielte Serie, die Fans von Stephen King sicherlich ansprechen wird. Die starken Leistungen von Mary-Louise Parker und Ben Barnes sowie der talentierten jungen Besetzung machen die düstere Geschichte sehenswert. Dennoch kann die Adaption ihre erzählerischen Längen und die thematische Vertrautheit nicht gänzlich verbergen. Sie ist eine unheimliche und solide Produktion, die aber letztlich nicht lange im Gedächtnis bleibt – eine zwar gruselige, aber letztlich vergessliche Reise in die Welt des Horrormeisters.